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Während der meisten Zeit ihrer Existenz waren die Kelten friedliche Bauern, Handwerker und Händler. Dennoch haben sie sich einen legendären Ruf als heldenhafte Krieger erworben. In diesem Kapitel werde ich darstellen worauf sich dieser Ruf gründete und wie es dazu kam. Was ihre Gesellschaftsordung und ihr Verhalten im Kampf angeht, sind wir gezwungen uns auf die Überlieferungen römischer Gelehrter zu verlassen. Wie so vieles was mit den Kelten zu tun hat, muß man auch diese Angaben mit Vorsicht betrachten. Ihre Fähigkeiten als Handwerker bei der Herstellung von Waffen sind jedoch durch entsprechende Funde ziemlich gesichert und waren zu jener Zeit unerreicht.

In der sogenannten Hallstattzeit von 800-450 v.Chr. entwickelten die Kelten einen ausgedehten Handel mit Salz, Metallen, Kunst-und Gebrauchsgegenständen sowie Waffen. Ihre Beziehungen reichten von Nordeuropa bis nach Kleinasien und brachten ihnen einen gewissen Wohlstand ein. Doch mit der Zeit versiegte der Handel aufgrund politischer Machtverschiebungen.
Die Gesellschaft der Kelten war mit dem Feudalismus vergleichbar. Ein Fürst herrschte als Kriegsherr von seiner Festung aus über ein gewisses Gebiet. Seine Macht beruhte sowohl auf seinem eigenen Reichtum, der sich in seinem Viehbestand ausdrückte, als auch auf dem Ansehen und dem Reichtum seiner Männer. Der Status seiner Edelleute hing von der Anzahl ihrer Untertanen ab, die ihnen Abgaben schuldeten. Der Fürst erkaufte sich

die Loyalität seiner Edlen mit Geld und Weideland, denn wenn er es nicht tat, dann tat es vielleicht ein benachbarter Konkurrent. Früher bezog ein Fürst oder Häuptling diese Mittel aus dem Handel. Als der Handel jedoch nach und nach weniger wurde, waren die Kelten gezwungen nach neuen Einnahmequellen zu suchen.
So begannen sie etwa ab 450 v. Chr. damit, sich weiter auszudehnen, so daß Krieg bald zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor wurde. Die Aussicht auf Land und Beute waren ein wesentlicher Antrieb für ihr kriegerisches und expansives Verhalten. Trotzdem sollte man nicht vergessen, daß sich 95% der Kelten nach wie vor mit Landwirtschaft und Handwerk befaßten.


keltisches Bauernhaus
Als die Etrusker aus Italien verschwanden nahmen die Kelten ihren Platz ein, eroberten das Land und plünderten Rom (387 v.Chr.). Nach dem Tode Alexanders des Großen stießen sie sogar bis nach Griechenland vor.
Ihre Kriegsführung war weniger auf eine gemeinsame Strategie ausgelegt, sondern vielmehr auf die Ansammlung persönlichen Ruhmes.