Allgemein
versteht man unter Mesopotamien das geographische Gebiet zwischen
den Flüssen Tigris und Euphrat, welches im heutigen Irak
liegt. Je nach Besiedlung und Volksgruppe kann dieser Begriff
jedoch auch auf angrenzende von diesem Volk besiedelte Gebiete
vom Mittelmeer bis zum persischen Golf ausgeweitet werden. Die
Begriffe Babylonien und Mesopotamien sind für die Zeit des
Babylonischen Reiches jedoch weitgehen identisch.
Die jeweiligen
Göttergeschlechter lassen sich meist verschiedenen Völkern
oder Epochen zuordnen. Trotzdem sind sie zu verschiedenen Zeiten
unter verschiedenen Namen bekannt, die sich jedoch auch durchaus
überschneiden können. Um die zahlreichen Götter
Mesopotamiens in den richtigen Zusammenhang bringen zu können
ist es nötig die Geschichte dieses Gebietes kurz zu beleuchten.
der Gott Adad, dargestellt als Stier
Während
des 4. Jahrtausends vor Christus besiedelten die Sumerer den unteren
Teil Mesopotamiens, das Gebiet des heutigen Südiraks, südlich
von Babylon. Ihre hochenwickelte auf Landwirtschaft basierende
Kultur bestand aus einer Reihe von Stadtstaaten, die um 2350 v.Chr
zum altsumerischen Reich vereinigt wurden. Um 2300 v.Chr erlagen
die Sumerer den von Norden kommenden Akkadern.
Die Akkader kamen vermutlich aus Nordmesopotamien, dem heutigen
Nordirak, wo sie um 2350 v.Chr ein semitisches Großreich
errichteten. Um 2300 v.Chr. eroberten sie Sumer.
Um 2150 v.Chr. erlagen die Akkader dann ihrerseits den Gutäern,
deren Herrschaft jedoch nicht lange andauerte (nur etwa 100 Jahre)
Nach dem Untergang der Akkarder und Gutäer lebte Sumer als
neusumerisches Reich wieder auf. Sumerische und semitische Einflüsse
verschmolzen, aber die ständige semitsche Zuwanderung benachbarter
Völker führte schließlich zum Niedergang dieser
Kultur.
Aus den Resten des neusumerischen Reiches gingen letztlich zwei
neue semitische Staaten hervor: das sich bereits unter den Sumerern
entwickelnde Assyrische Reich und das in der Nähe der Stadt
Babylon entstehende Babylonien.
Assyrien (Nordirak) erlebte verschiedene duch Handel und Eroberungen
bedingte Blütephasen und zerstörte Babylon mehrfach.
Nachdem es als neuassyrisches Reich im 8./9. Jhd. v.Chr seine
größte Bedeutung erlangt hatte, begann sein Verfall
um 650 v.Chr, welcher mit der Eroberung durch die Babylonier und
Meder besiegelt wurde.
Babylonien (Südirak) wurde unter seinem bedeutensten König
Hammurapi um 1700 v.Chr bis an die Grenzen Assyriens vereinigt.
Mehrfach überfallen geriet es unter anderem zeitweilig unter
assyrische Herrschaft. Schließlich vernichteten die Babylonier
Assyrien und Babylonien stieg unter Nebukadnezar II. wieder zur
Großmacht auf (6. Jhd. v. Chr.). Danach zerfiel das Reich
wieder und wurde mehrfach erobert.
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